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2020 Von Berlin in das Land des Fado, dem Frühling entgegen

Ende Januar 2020 war es wieder so weit, wir entflohen dem nasskalten Wetter und fuhren dem Frühling in Nordspanien und Portugal entgegen. Unser alter  Goya Hund  ist natürlich auch wieder mit dabei, er ist erstaunlich fit und wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zeit!

Aber zunächst lagen gut 2000 Km vor uns. Wir wählten die direkte Route über Aachen, quer durch Belgien. In Reims machten wir Station, änderten aber wegen des anhaltenden Dauerregens unseren ursprünglichen Plan und verzichteten auf die Stadtbesichtigung. Der Stellplatz mitten in der Stadt ist zu empfehlen, allerdings war er bei unserer Ankunft belegt, sodass wir auf den Parkplatz am Fußballstadion ausweichen mussten. Kostenfrei, aber nicht ganz so leise. Bei Dauerregen ließen wir Paris links liegen, fanden auf der Höhe von Limoges einen wirklich empfehlenswerten CP municipal  (46°1’58“ N, 1°17’46″E), herrlich in einer parkähnlichen Landschaft gelegen, waren wirdie einzigen Nutzer. Nach Limoges klarte das Wetter auf, das Navi führte uns locker um Bordeaux herum, so dass wir am 4.2. nach 26,5 Stunde reiner Fahrzeit unser erstes Etappenziel in Spanien Hondarribia erreichten (dass wir Frankreich die mautpflichtigen Autobahnen mieden, muss sicher nicht extra erwähnt werden)

Leider hatte der von uns angepeilte CP im Ort (anders als im Internet angezeigt) noch geschlossen. Wir durften daher noch ein kleines Wendeabenteuer mit dem Womo vollbringen (sehr zur Freude der vom guten Wein schon recht beseelten männlichen Zuschauer). Unsere zweite Wahl,  der Platz direkt am Leuchtturm, war offen. IMG_2246

Die Lage des Platzes des CP „Faro de Higuer“ (Carretera del Faro, n.°58) ist herrlich, allerdings stehen  für WoMo’s nur Stellplätze zur Verfügung. Der ganze Platz ist mit Dauercampern belegt. Sympathisch: Für Zelte sind die besten Plätze reserviert.

Mittwoch, 5.2.2020

Herrlichster Sonnenschein! Vormittags führte uns eine Klippenwanderung zum neuen Fischereihafen.

Zum frühen Nachmittag kamen dann die Fahrräder zum Einsatz, um die Altstadt aufzusuchen. Hondarribia ist bekannt für ihre besondere, baskische Architektur der Herrenhäuser aus der Zeit der Renaissance und des Barock.

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Blick auf die Flussmündung des Bidasoa, in dessen Mitte die Grenze zwischen Spanien und Frankreich verläuft.

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Jasokunde eta Sagarrondoko Ama Birjinaren Eliza Nagusia

Wir bummelten durch die Altstadt, genossen die total entspannte Atmosphäre – es ist eben noch keine Saison. Der Nachteil: Viele Restaurants haben geschlossen. Aber das ist der Preis, den wir gerne zahlen.

Und einen guten, ersten Rosé konnten wir – in einer Bar mit passendem Namen 🙂 – genießen.

Donnerstag, 6.2.2020

Unser Plan für den heutigen Tag wechselte öfter…aber zunächst folgten wir dem Tipp des netten Mitarbeiters in der Touristikinfo von gestern: Wir fuhren die GI 3440 Richtung Pasaia (ca 30 km). Der Tipp hatte sich gelohnt, immer an der Küste entlang entdeckten wir auch noch einen wunderbaren Stellplatz (notiert für das nächste mal oder die Rücktour: Mirador Jaizkibel 43,35°N 1,84W).

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Ein letzter Blick auf Hondarribia

Wir konnten uns nur schwer von dem kleinen Idyll trennen. Weiter ging es an der Küste entlang, und dann die Entscheidung: Wir strebten als nächstes Santiago de Compostela an und ließen Bilbao aus (sowohl die Stadt als auch die phantastische Architektur des Guggenheim Museums kennen wir ja bereits). Wir wechselten auf die A 8, S 30 und „fraßen“ einige Kilometer. Hinter Bilbao ist diese Strecke mautfrei. Wir meinen, die Strecke gehört zu den schönsten Autobahnstrecken überhaupt. Nach ca 150 km ein vertrauter Anblick – die Picos di Europa. Die Erinnerungen an einen schönen Wanderurlaub  2009 kamen hoch. Folgerichtig  strebten wir die „Grüne Wiese“ als Übernachtungsort an (43,47°N 5,21°W).

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Irgendwie vertraut und immer noch so wunderschön! und komplett leer. Die  Pferde auf der Koppel und Kühe mit sehr jungen Kälbchen beäugten unseren Abendspaziergang und vor allem Goya . An diesem politisch in Deutschland chaotischen Tag herrschte hier Ruhe und Frieden. Wie genossen!

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Freitag, 7.2. und Samstag 8.2.2020

Der Tag begann mit einem morgendlichen Lauf bzw. einem Strandgang für Goya .

Und dann mussten wir uns um unser Womo kümmern – es hatte uns gestern eine kleine „Überraschung“ beschert: „Bitte Motoröl wechseln“??? Der letzte Ölwechsel war gerade ein 3/4 Jahr her und 11000 km mehr auf der Uhr? Aber es half nichts. Die nächste Werkstatt musste angefahren werden, weil ansonsten eine Motorabriegelung drohte. Und wer will schon mit 1500 Umdrehungen reisen. Dank Internet und netten Spaniern fanden wir in Gijón nicht nur eine Werkstatt sondern auch einen sehr netten Monteur – er setzte die Anzeige zurück und wir konnten weiterfahren. Wir hatten echt Glück, denn ab Freitag nachmittag ist hier Wochenende und dann geht nichts mehr.

Santiago de Compastelo stand auf dem Programm. Auf der total leeren A 8 immer der Küste entlang erreichten wir gegen 17.30 die Stadt. Im Universitätsgebiet gab es in den vielen kleinen Nebenstraßen tatsächlich noch einen Parkplatz (42,875°N 8,55°W). Der große Vorteil: Ein Spazierweg durch den Park von ca 700 m und schon waren wir in der Altstadt. Wir genossen den ersten Eindruck

Cathedrale

und fanden natürlich auch eine nette Tapas Bar – die galicische Spezialität hatte es uns angetan!

Pulpo a feira - vorzüglich!!!!
Pulpo a feira – vorzüglich !!!!

Unser Parkplatz eignete sich auch hervorragend für das Nachtquartier.

Am heutigen Morgen begrüßte uns herrlicher Sonnenschein.

der Blick von unserem Nachtquartier

Kultur stand heute auf dem Programm und natürlich hatten wir uns auch etwas mit der Geschichte des Ortes beschäftigt. Nicht nur, dass hier ein wesentlicher Endpunkt des Jakobswegs liegt, nein, die Gelehrten streiten sich immer noch darüber, ob die Gebeine von Jakobus dem Älteren tatsächlich im Schrein der Kathedrale aufbewahrt werden oder ob es sich eher um eine Legende handelt. Wie heißt es so schön? Glaube versetzt Berge! Also kurz hier zur Legende: Jakobus der Ältere (einer der der zwölf Apostel) wurde wohl im Jahr 44 auf Befehl von Herodes in Judäa enthauptet. Sein Leichnam soll in einem Boot nach Spanien getrieben worden sein. Seine Gebeine sollen in der heutigen Stadt Santiago beigesetzt worden sein. Eine andere Version berichtet davon, dass die Gebeine dem Sinaikloster durch Kaiser Justinian geschenkt worden seien. Mönche sollen diese vor dem Islam in Spanien in Sicherheit gebracht haben. Tatsächlich haben Ausgrabungen eine Nekropole gezeigt.

In den Jahren 818 bis 834 wurde das angebliche Grab entdeckt. König Alfonso II. von Asturien ließ an der Stelle eine Kirche errichten, die sich zu dem bekannten Wallfahrtszentrum entwickelt hat.

Zurück zur Neuzeit: Leider wird die Kathedrale umfänglich restauriert, d.h. das ganze Kirchenschiff ist mit Folien abgehangen und von dem eigentlichen Prunk kann man nur eine Ahnung haben.

Zurück in die Wirklichkeit genossen wir den blühenden Park (blühende Kamelienbäume und Kamelienhecken – zu Hause versuchen wir mühsam Kamelien zu päppeln…!


Nach einem Stadtrundgang widmeten wir uns dann der Moderne: Ausgesprochen spannend ist der Neubau eines Kulturzentrums – maßgeblich von Peter Eisenman verantwortet. Die Architektur ist ganz der Landschaft eingepasst und besticht durch ihre Materialien.

Die Bauten bilden die Hügellandschaft ab und passen sich perfekt der Umgebung an.

Derzeit sind noch nicht alle Häuser belegt, aber die Ausstellung über Galizien und seine Einbindung in Europa ist auf jeden Fall sehenswert.

So beseelt von der Moderne fuhren wir noch ca 60 km nach Arcade (kurz hinter Pontevedra), wo wir einen schönen Stellplatz direkt am Meer (42,338°N 8,61°W) gefunden hatten.

Eigentlich war das ja keine komplizierte Tour, sollte man denken. Allerdings hatten wir die Wette wieder einmal ohne google map gemacht – schickte uns das Navi doch prompt in ein Dorf als Abkürzung. War aber für das WoMO beim besten Willen nicht zu machen. Die Herausforderung? Ein Wendemanöver an einer schier unmöglichen Stelle. Aber Spanier haben Geduld und ließen mich gefühlt oxtrillionenmal Vor- und Zurücksetzen. Aber letztendlich zählt der Erfolg!

Sonntag, 9.2.2020

Der morgendliche Lauf fand bei leichtem Nieselregen statt, schon doof, wenn die Wettervorhersagen auch noch zutreffen. Ein letzter Blick auf die Bucht der Flussmündung des Rio Verdugo

und dann ging es zurück zur N 550. In Tui, dem spanischem Grenzstädtchen, kauften wir noch etwas ein und dann ging es über die Ponte internacional nach Portugal. Der Rio Minho ist der Grenzfluss. Lange Jahre war die Ponte internacional – im 19. Jh von Eiffel erbaut – die einzige direkte Verbindung zum Nachbarland (bis 1991). Die Portugiesen hatten aus der Vergangenheit gelernt und wollten sich so vor spanischen Übergriffen schützen.

Doppelstockbrücke- über den Autos verlaufen die Eisenbahnschienen –
zugelassen für Lkw bis 3,5 t, das passte, wenn auch etwas eng

In Valença do Minho besichtigten wir die alte Befestigungsanlage – heute ein Einkaufsidyll für Haushaltswäsche und Souvenirs. Aus welchem Grund hier fast jedes Geschäft Handtücher und Bettwäsche anbietet erschloss sich uns nicht. Die Spanier nutzten diese Einkaufsmöglichkeit jedenfalls sehr gern, fast jede/r lief mit einem vollen Paket herum. – Die in den Restaurants angebotene heiße Schokolade war übrigens ein Gedicht!

Der spanische Hahn, mit seiner eigenen Geschichte: Ein Brathähnchen, das ein Richter verspeisen wollte, soll zum Beweis der Unschuld eines des Diebstahls Bezichtigten gekräht haben…Nette Legende und der Gockel avancierte zu dem Souvenirobjekt.

Blick nach Tui

Für unser Nachtquartier hatten wir uns den kleinen Ort Vila Nova de Cerveira, direkt am Minho gelegen, ausgesucht. Leider hielt der Nieselregen an. Aber immer noch besser als die Orkanwarnungen, die für zu Hause ausgesprochen waren.

Montag, 10.2.2020

Leider hatte der Himmel noch kein Einsehen mit uns , es tröpfelte und nieselte so still vor sich hin. Dementsprechend zog es uns nach Porto, immer außerhalb der mautpflichtigen Autobahn. Allerdings stellte sich die Frage, ob das so eine gute Idee war. Die Straße ging von einem Ort in den anderen über, zwar immer an der Küste entlang, aber Tempo 50 km/h ist wirklich eine Reisegeschwindigkeit für retired people.

Für Porto hatte Ig einen Parkplatz municipale direkt an der Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe) ausgemacht. Da wirklich noch keine Saison ist, war es keine Schwierigkeit diesen zu erreichen. Fußläufig konnten wir dann den Altstadtrundgang beginnen, zunächst genossen wir aber den Blick auf die Brücken über den Douro.

Eiffel hatte sich hier wieder einmal verewigt.

Die Besichtigung von Sé do Porto lohnte sich (Eintritt 5 €), vor allem die blauen Fayencen in den Kreuzgängen waren sehenswert – ganz zu schweigen von dem Kirchenschatz.

Der Hunger zog uns in die Altstadt – der morbide Charme war allgegenwärtig. In der Tat sind die Häuser fast alle aus Kostengründen nicht mehr bewohnt, nur in den unteren Etagen gibt es Geschäfte. Die große Überraschung: Obwohl in Portugal Hunde in den Lokalen nicht erwünscht um nicht zu sagen sogar verboten sind, fanden wir eine kleine Rarität:

Das war unser Lokal, zumal das Essen und der Portwein bestens mundeten.

Mit dem Stadtrundgang hatten wir Glück, der Nieselregen blieb aus. Für unser nächstes Nachtquartier zog es uns zurück in die Natur. Wir fuhren noch ca 60 km Richtung Aveiro. Der Rio Vouga bildet hier eine riesige Seen-und Sumpflandschaft aus. Auf einmal sahen wir unzählige Störche, die ihre Nester nicht nur auf sämtlichen Strommasten (manchmal drei übereinander) sondern auch in Astgabelungen der Bäume hatten. Es muss reichlich Nahrung für sie geben.

In Costa Nova, der Halbinsel zwischen dem Canal de Mira und dem Atlantik fanden wir ein ausgezeichnetes Nachtquartier. (40°36’37,9″N 8°45’12,3″W).

Dienstag, 11.2.2020

Die Sonne hatte uns wieder. Genau das richtige Wetter für eine ausgedehnten Strandwanderung – herrlich, ein Strand ganz für uns allein.

Goya auf Reisen – in seinem Element!

Die Räder des Womo’s blieben heute still stehen. Wir genossen diesen herrlichen Tag.

Mittwoch, 12.2.2020

Wir konnten uns von dem menschenleeren Strand und den wunderbaren Wellen noch nicht losreißen. Es zog uns erneut in Richtung Leuchtturm von Barra, ca 3,5 km immer am Wasser entlang. In einem Strandrestaurant war es dann soweit: Wir probierten Bacalhau lagareiro – phantastisch. Gegrillter Stockfisch auf Wirsingkohl, Möhren und gebratenem Brot in gaaaanz viel Olivenöl, serviert mit Pellkartoffeln. Echt super lecker!!!!

Auch hier durfte Goya wieder mit in das Restaurant und bekam sogar eine Wasserschüssel. Überhaupt: Unser altes Hundchen ist einfach nur selig, ein Strand voller Stöcker, Wellen, die ihn reizen und laufen, laufen, laufen.

Zum späten Nachmittag entschieden wir den nächsten Strandabschnitt aufzusuchen. Wir fuhren ca 60 km, vorbei an Figueira da Foz, passierten ehemalige Waldbrandgebiete (wir erinnertenuns, dass auch Portugal zu den Regionen gehört, die immer wieder von Waldbränden heim gesucht werden – keinWunder, bei den Kiefer- und Eukalyptuswäldern…) und fanden in Costa de Lavos einen Stellplatz mit Entsorgungsmöglichkeit – Kostenpunkt Null (40°5’16,0″N 8°52’29,5″W). Wir waren nicht die Einzigen, die diesen Platz entdeckt hatten – aber noch keine sommerliche Überfüllung. Und der Platz direkt am Strand. Was will man mehr.

Donnerstag, 13.2.2020

Heute morgen beim ersten Hundegang an den Strand war noch alles trübe und trotzdem wunderschön….

aber dann kam die Sonne heraus. Genau das Richtige für eine lange Strandwanderung – kilometerlanger Sandstrand und wirklich nicht eine Menschenseele.

Und passend zu diesem wunderbaren Tag (gekrönt mit Zitronenkartoffeln und Bratfisch) gab es auch mal wieder einen Sonnenuntergang (mit viel Lametta:))

bereit zur Einkaufsfahrt

Freitag, 14.2.2020

Beim morgendlichen Lauf überwog noch der Nebel mit seiner eigenartigen Stimmung…

aber schon nach dem Frühstück war der Sonnenschein zurück. Heute stand der Strand Richtung Figueira da Foz auf dem Plan. Die Dünenlandschaft wich einer Steilküste. Und an nur einer Stelle lagen Unmengen von Austernschalen am Strand, eine schöner als die nächste. Der Eiweißschaum, der von der Dünung angeschwemmt wurde, animierte irgendwie zum kindlichen Spiel.

So schön und entspannt dieser Platz auch war, uns zog es Richtung Nazaré.

nickender Sauerklee

Gegen 16.30 sattelten wir die Räder, vielen noch auf dem Weg in den Intermarché ein und erreichten dann – leider schon in der Dunkelheit – den Parkplatz unterhalb des Leuchtturms von Nazaré. Das Schild – für Wohnmobile verboten – ignorierte wir und waren mit dieser Entscheidung nicht allein. Wir fanden direkt an der Steilküste noch einen Parkplatz und stellten das WoMo noch auf die Keile.

Samstag, 15.2.2020

Als wir morgens die Rollos hochzogen hatten wir einen herrlichen Blick auf die Bucht von Nazaré und auf die anrollenden Wellen. Wahnsinn – kein Wind aber Wellen von bestimmt 5 m Höhe. Der Platz füllte sich und innerhalb kürzester Zeit waren die Straßenränder zugestellt. Die vorbeifahrende Gendarmerie kümmerte sich übrigens kein bisschen um unsere WoMos.

Wir beobachteten die Jet boats, die die Verrückten mit ihren Surfbrettern hinter die Brandung ziehen wollten, nach diversen Versuchen gelang das auch. Die jungen Leute am Strand, die ihre Arme in den Schlingen trugen bzw. Krücken nutzen mussten, zeugten von der Gefährlichkeit des sportlichen Unterfangens.

Da für Montag bzw. Dienstag Windstärke 4 vorausgesagt war zog es uns heute in das Landesinnere. Das Ziel war Tomar, die angeblich schönste Stadt Portugals. Eine sehr gut ausgebaute Straße IC 9 bzw. IC 2 führte uns nach ca 60 km dorthin.

Der Blick auf das zweistöckige Pegões-Aquädukt war beeindruckend. Es ist mehr als 6 Km lang und mehr als 30 m hoch. Erbaut in 1593 unter der Regentschaft von Philip I. v. Portugal wurde es 1614 von Pedro Fernando vollendet. In einer Halbröhre wurde Wasser für das Convento of Christo transportiert. Welch ein Aufwand.

Am Parkplatz 39°36’27,8″N 8°26’15,8″W konnte man herrlich picknicken. Sicher auch zum Übernachten geeignet. Aber wir wollten uns doch noch die schönste Stadt ansehen. Wir fanden in Tomas einen Parkplatz und dann führten wir Goya in denPark der Christusritterburg. Die Parkanlage führte uns leider etwas in die Irre, der Zugang zur Burg wäre über eine kleine Straße zu erreichen gewesen, über die Parkanlage ging es leider nicht.

Wir verzichteten und erkundeten lieber noch die malerische Altstadt.

Zur Stärkung fanden wir eine kleine Pinte, der Wein und der Schinken-Käseteller mundeten ausgezeichnet.

So ganz nebenbei erfuhren wir auch noch etwas über die jüdische Geschichte der kleinen Stadt. Die Synagoge wurde 1450 erbaut, aber bereits 1496 mussten die Juden Portugal verlassen. Das Haus erfuhr anschließend eine sehr wechselvolle Geschichte: Nach Leerstand wurde das Haus zum Gefängnis und zur Scheune (1885) und 1920 zum Weinlager umfunktioniert, 1939 schenkte der Besitzer das Haus dem portugiesischen Staat, der ein hebräisches Museum einrichtete.

Nach dem Abendessen wollten wir noch einen Stellplatz am Stausee (Bairro Fdundairo) aufsuchen. Nur leider führte uns das Navi in eine ausgespülte Schotterstraße, wir blieben prompt stecken, gut, dass der Spaten an Bord war. Trotzdem, der Spaß hielt sich in der Dunkelheit in Grenzen…Nachem Ig uns frei geschaufelt hatte wendeten wir und suchten den CP Parque de Campismo de Castelo de Bode auf. Besser das!!!

Sonntag, 16.2.2020

Die Überraschung bei der heutigen morgendlichen Hunderunde: Stoppelpilze im Winter! Das gibt ein lecker Abendessen.

Da uns gestern der Besuch des Cerca do Convento de Christo nicht gelungen war, machten wir heute den zweiten Anlauf. Wir fuhren die ca 15 km vom CP zurück, hatten einige leichte Schwierigkeiten, den Parkplatz direkt vor der Anlage zu erreichen und parkten schließlich am Straßenrand, ca 300 vor dem Eingang.

3 € (dem Alter und Ig’s Handicap sei Dank) ermöglichten uns die Besichtigung. Die Anlage ist riesig: Ursprünglich in 1162 als Templerkirche (Vorbild war wohl die Grabeskirche in Jerusalem) errichtet erfuhr sie 1515 einen Erweiterungsbau als Christusritterkirche – João de Castillo (heute zum UNESCO Weltkulturerbe gehörig). Dort, wo beide Kirchen aneinanderstoßen befindet sich das bekannte manuelitische Portal.

Die gesamte Anlage wurde in früheren Zeiten über das Aquädukt, das wir gestern besichtigt hatten, mit Wasser versorgt. Verrückt, da doch unterhalb der Anlage Wasseradern zu finden waren.

Von der Größe der Anlage und ihrem guten Zustand waren wir ganz gefangen, nicht umsonst hielten wir uns mehr als 3 Stunden in ihr auf. Neben den spektakulären Kreuzgängen konnte man auch die gesamte Anlage des eigentlichen Klosters besichtigen (Küche, Speisesäle und Novizenzellen).

Nach so viel Kultur berauschte uns dann auf dem Weg zum WoMo der Duft der blühenden Orangen und Zitronenbäume.

Schließlich war es soweit, es zog uns erneut nach Nazaré. Ca 70 km und dann hatten wir das Ziel erreicht. Viel zu früh! Die Idee, den Parkplatz am Leuchtturm aufzusuchen erwies sich als schwerer Fehler: Sonntagsverkehr, alles parkte kreuz und quer und wir mit dem WoMo mittendrin. Aber wie heißt es so schön? Jeden Tag ein Abenteuer. Heute also mal wieder Wendemanöver, dank Ignaz und sehr netter und vor allem geduldiger Portugiesen bugsierten wir die WoMo Kiste aus dem Getümmel heil wieder heraus, fanden auf einem Baustellenparkplatz im Ort eine Abstellmöglichkeit und erkundeten die Seepromenade. Überrascht waren wir von den vielen Frauen in Tracht. Der Grund? Sie tragen diese traditionell Kleidung nur zum Karneval.

Der Ort Nazaré ist stark vom Tourismus geprägt (wir mögen uns kaum vorstellen, wie hier im Sommer der Bär steppen mag): Von den alten Fischereihäuschen zeugen nur noch einige wenige, leider schon fast verfallene Häuschen. Die Bucht mit ihrem herrlichen Sandstrand zielt halt verständlicherweise reichlich Besucher an, und jeder möchte an dem Geschäft teilhaben.

Wir genossen den Sonnenuntergang etwas anders und machten uns dann auf zum Stellplatz an der Steilküste.

Jetzt hatten wir richtig gepokert: Gegen 21.00 Uhr waren alle Tagestouristen fort und wir konnten den uns schon bekannten Platz ganz entspannt einnehmen.

Montag, 17.2.2020

Windstärke 4, das blies ganz ordentlich, die Wellen wurden über den ganzen Strand getrieben. Prompt holte sich Ig nasse Füße und Goya nahm ein unfreiwilliges Bad.

Wir waren von den Wellen (schätzungsweise ca 10 m hoch) einfach nur fasziniert.

Wir enterten das Leuchturmplateau, mit uns viele weitere Naturbegeisterte. War gar nicht so einfach, einen Platz direkt an der Brüstung zu ergattern.

Wer einen Platz hatte, gab ihn so schnell nicht wieder auf. Die Bilder können die Wellenhöhe gar nicht so richtig wiedergeben. Gelernt haben wir auch, dass die Wellenhöhe gar nicht von der Windstärke abhängig ist, vielmehr sind die Monsterwellen auf den Canyon direkt vor der Küste und dem Leuchtturm zurückzuführen , der sich über eine Länge von 230 Km und eine Tiefe bis zu 5000 m erstreckt. Dieser endet direkt vor dem steilen Riff des Leuchtturms und schafft dadurch die idealen Bedingungen für den weltweit besten Surfspot überhaupt. Nur hier sind die bisher höchsten Wellen gesurft worden.

Wir schlürten noch durch den Ort und hatten einen herrlichen Blick auf die Bucht und unseren Stellplatz.

sucht das WoMo

Und zur Belohnung für den heutigen Tag gab es selbstgemachte Spätzle und die gestern gefundenen Stoppelpilze.

Dienstag, 18.2.2020

Der Wind frischte heute nacht erheblich auf und kam direkt von Norden. Aber strahlender Sonnenschein. Die Wellen, die teilweise gegeneinander liegen und einen wirklichen Hexenkessel bildeten, faszinierten uns so sehr. Fotos über Fotos. Heute Abend war das ehrliche Arbeit, die alle zu sortieren. Hier eine kleine Auswahl:

Mit den Jetboats wurden die Surfer hinausgezogen, ein ausgesprochen waghalsiges und auch mühsames Unterfangen

durch die starke Brandung bildete sich Schaum, der fast breiig wirkte

Zugegeben, ein fast fauler Tag, sieht man von der Strandwanderung und der Jogging Runde ab, die auch die kleinen Schönheiten des Küstenstreifens offenbarte:

Mittwoch, 19.2.2020

Der Wind hatte sich vorhersagemäßig gelegt, strahlender Sonnenschein und die Brandung eigentlich eher so, wie man sie erwartet…

Wie schon gestern überlegt, machten wir uns heute weiter auf gen Süden. Aber zunächst noch ein paar Eindrücke von Nazaré (früher Pederneira): Der Ort ist unterteilt in das heutige Nazaré, dem Ort, der direkt an der Bucht liegt, und dem alten Teil Sítio, der auf dem Felsplateau mit dem Leuchtturm (Carol de Nazaré- als Fort 1577 unter der Regierung von Sebatião zum Schutze der Bevölkerung errichtet) liegt (ein Höhenunterschied von immerhin 110 m). Eine bequeme Verbindungsmöglichkeit ist durch eine Bahn mit 42 % Steigung/Gefälle gegeben, die am 28.7.1889 eingeweiht wurde. Diese Verbingung diente in früheren Jahren vor allen den Wallfahrern, die das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Nazareth aufsuchen wollten.

Im Ort gibt es aber auch die beeindruckende Kathedrale, mit einem Marienbild und dem legendären Hirschen ( der Legende nach soll die Jungfrau Maria den Edelmann Dom Fuad Roupinho bei der Jagt auf einen Hirschen, als sein Pferd schon in den Abgrund springen wollte, gerettet haben.

So weit zur Geschichte Nazaré’s.

Wir machten uns also wieder auf die Räder, fuhren die ca 160 km Richtung Setúbal. Die Strecke führte uns durch das Salinengebiet von Sado Estuary. hunderte von Störchenpaaren bevölkerten wirklich jeden Strommast, teilweise waren vier bis fünf Nester auf diesen zu erkennen – und alle bewohnt. Hier muss es reichlich Nahrung geben.

Unser Zwischenziel war das kleine aber sehr feine Museum Moinho de Mare da Mourisca. Der Weg führte vorbei an Steineichenwäldern, die alle für die Korkproduktion „angezapft“ waren.

Gezeigt wird dort eine Gezeitenmühle. Das durch die Gezeiten angestiegene Wasser wird mittels eines Schiebers blockiert und kann nur zurückfließen, in dem es die sechs Mühlsteine der Getreidemühlen antreibt. Eine ausgesprochen ökologische Produktionsmöglichkeit, die heute leider nicht mehr betrieben wird. So ganz nebenbei ist das ganze Gebiet als Vogelbeobachtungsreservat zu empfehlen.

Von dort waren es nur noch ca 8 km bis zur Autofähre von Setúbal zum Troia Natrureservoir. Wir hatten uns diese Halbinsel als nächsten Stellplatz ausgesucht.

Für 32,50 € setzte uns die Autofähre nach knapp 30 Minuten Fahrzeit auf der Halbinsel ab.

Der Stellplatz in Comporta (38,378°N, 8.7857 ° W) hielt , was der Stellplatzführer versprochen hatte: V+E bestens und vollkommene Ruhe. Und alles für Null Euro.

Donnerstag, 20.2.2020

Zu gestern noch ein kleiner Nachtrag: Wir haben ganz bewusst Lisboa östlich umfahren. Vor eingien Jahren waren wir zu Ig‘ Geburtstag für einige Tage dort, waren von der Stadt begeistert, deshalb konnten wir sie bei dieser Tour auslassen.

Der heutige Tag war mal wieder der Natur gewidmet: Es zog uns an den Salinen vorbei zum Meer.

Zuvor konnten wir uns aber von den Störchennestern im Ort kaum losreißen. Die Altvögel bauten ihre Vorjahres- oder Vorvorvorjahresnester weiter aus, während die Jungstörche mit kleinen Ästen versuchten, Weibchen von ihrem – noch zu beweisenden – Können zu überzeugen.

Der Weg, der durch Dünenwald zum Strand führte, war vor allem für Ig etwas beschwerlich, aber wir wurden durch herrliches Pflanzen belohnt.

Am meisten beeindruckte uns das magentafarbene Löwenmäulchen (für dieses Naturreservat auch als Besonderheit extra ausgewiesen).

wild -auf Sand – wachsender Lavendel

Und dann, vorher noch nie gesehen, das Apenninen Sonnenröschen, das ein Angehöriger der Zistrosengewächse ist, und mit seinen großen – fast 8 cm großen Blüten ein echter Hingucker ist:

Der Strand war – schon fast gewohnt – menschenleer. Aber es hat eben alles seinen Vor- bzw. Nachteil – menschenleere Strände, leere Stellplätze aber leider auch viele noch geschlossene Restaurants….

Der Rückweg war dann ein kleines Abenteuer, dank MapOut konnten wir nach ca 2,5 km Strandwanderung querfeldein durch den Dünenwald zu der einzigen möglichen Stelle finden, die einen Durchstieg zu den Salinen ermöglichte.

Der Weg über die Salinenfelder zurück ermöglichte herrliche Naturbeobachtungen:

Comporta ist zu dieser Jahreszeit wirklich schön, allerdings können wir auch erahnen, wie hier in der Hauptsaison der Bär steppen mag. Es gibt zwar nicht viele Restaurants oder Bars, aber jede Menge neue Ferienwohnungen mit dem entsprechenden Vermarktungsangebot direkt vor Ort.

Wir konnten im Ort noch die zwei in ihrer Größe sehr unterschiedliche Strelitzienarten entdecken:

Zurück am Platz gegen 16.00 hatte es die männlichen Reiseteilnehmer dahingerafft:) – ich zog noch für einen kleinen Lauf die schnellen Schuhe an….

Freitag, 21.2.2020

Noch ein Nachtrag zu gestern Abend: Fast wäre unsere Suche nach einem netten kleinen Restaurant gescheitert, entweder noch geschlossen oder „wir haben komplett reserviert“. Aber schließlich fanden wir noch Eines, es lockte uns mit der Fischauslage an. Auf Ig’s Nachfrage bekamen wir dann auch zur Antwort, dass der Koch so gegen 19.00 Uhr erwartet würde… und wir dann auch gern zum Diner vorbeikommen könnten.

Unser pünktliches Erscheinen wurde mit einem freundlichen Lächeln bedacht, der Sportkanal des Fernsehers sofort auf das Programm umgeschaltet, dass die live Übertragung des Champions Leage Spiel Leverkusen gegen Porto zeigte, und mit gebrochenem Englisch das Angebot der Karte übersetzt. Und wir wurden fein bewirtet

Zum „Nachtisch“ kredenzte uns der Wirt eine portugiesische Spezialität: einen Aguardente, ein Obstschnaps, den man nicht in Supermärkten kaufen kann, sondern nur lokal in Restaurants oder Artesanato-Läden der Serra algarviana. Gewonnen wird der Brand aus dem Früchten des Erdbeerbaumes. Sehr lecker!

Heute führte uns der Weg weiter nach Süden, wir nutzten die landschaftlich schöne ER 261 um schließlich kurz vor Grândola auf die IP 8 zu wechseln. Vorher hatten wir aber noch einen Weineinkauf getätigt:)

Die Straße führte durch herrliche Korkeichenwälder. Portugal gilt ja als der weltgrößte Korkproduzent.

Wir umfuhren Sines. Zuvor hatten wir gelesen, dass Sines den größten Containerhafen Portugals neben diversen Raffenerien und sonstigen großen Industrieanlagen beherbergt. Diese Beschreibung reizte uns nicht so sehr zur Besichtigung der Stadt. Und die Begutachtung aus der Ferne gab dem Reiseführer und seiner Einschätzung recht.

Unser heutiges Ziel Vila Nova de Milfontes erreichten wir nicht. Warum? Wir hatten uns als Zwischenstopp den Parkplatz am Praia do Malhão Sul (37,783°N 8,800°W) ausgesucht. Eine 2,5, km Schotterstraße führte zu diesem hin. Welche Überraschung, als wir ankamen – ein wunderbarer Schotterplatz direkt im Dünengelände und an der Steilküste gelegen. Die Region hier gehört schon zum Naturpark der Algarve. Holzplankenwege mit Bänken führten zu Aussichtsplätzen über die Steilküsten und die Badebuchten (allerdings konnte man auch sehr gut beobachten, dass es hier eine starke Unterströmung gibt, die das Baden wohl nicht ganz so ungefährlich sein lässt – war für uns zu dieser Jahreszeit aber kein Hindernis:)

Wir entschieden hier,an diesem wundervollen Ort zu bleiben

Samstag, 22.2.2020

Wie schon gestern beschlossen, blieben wir heute an diesem phantastischen Platz, hatten gestern Nacht noch den wunderbaren Sternenhimmel bei der letzten Hunderunde genossen und starteten heute mal wieder zu einer Dünenwanderung. Einfach herrlich und komplett zum „runterkommen“. Beeindruckend, wie schön es ist, wenn eigentlich „Nichts“ los ist. Knapp 3 km durch Sand, rechts und links Teppiche von Mittagsblumen, die allerdings erst vereinzelt mit dem Blühen begonnen hatten, es ist eben gerade Frühling, und die bekannten kleinen gelben Zistrosen.

Am Wegesrand gab es nicht nur kleine Blumen, wie den zweiblättrigen Blaustern sondern, zugegeben auch sehr hübsche, Pinienschädlinge.

Nach ca 3 km zeigte der Blick von den Dünen auf den Küstenstreifen plötzlich keinen Sandstrand sondern rundgeschliffene Steine, dementsprechend war auch die Geräuschkulisse der herandonnernden Brecher. Überhaupt: Noch niemals vorher hatten wir Wellen gesehen, die im Dreieck auf die Küste zurollen… Wenn das keine Unterströmungen sind…?

Das Training im tiefen Sand ist für Goya Gold wert, er wird immer stabiler

Der Weg am Küstenstreifen entlang war ebenfalls speziell, ein echtes work out für Ig!

Zur Erholung gab es dann einen Lesenachmittag, durch einen kleinen Lauf für mich unterbrochen, und natürlich das Aufsuchen unseres „Lieblingsplatzes“, dem Balkon über der Steilküste, um „mal wieder“ einen Sonnenuntergang zu geniessen.

Was braucht Mensch mehr???

Zu den Temperaturen: Tagsüber 19 ° im Schatten, in der Sonne 28°, nachts 8°.

Für morgen haben wir schon heute beschlossen, es wird einen faulen Strandtag geben.

Montag, 24.2.2020

Nach einem Strandtag mit Wasserkontakt – ca 16 °:) und totalem Sonnenschein waren unsere Vorräte gut aufgebraucht und Einkaufen und Entsorgen standen auf dem Plan. Aber zunächst reizte es uns, das kleine Örtchen Vila Nova de Milfontes kennenzulernen. Direkt an der Mündung des Rio Mira gelegen wird es als das Zentrum für junge Leute und Aussteiger beworben. In der Tat: Eine entzückendes kleines Städtchen, zur jetzigen Jahreszeit noch erstaunlich ruhig – Parkplätze zu finden, war kein Problem). Die Altstadt strahlt durch die weiß gekalkten Häuser, die alle liebevoll blaue und manchmal gelbe Fensterumrahmungen haben (angeblich sollen diese gegen die bösen Geister helfen…Genau weiß es keiner, aber: Man kann ja nie wissen:)

Einen Platz für V+E zu finden gestaltete sich hier etwas schwierig…aber wir folgten dem Tipp, den wir von Babsi, einer mit Hund reisenden Deutschen erhalten hatten. Am Intermarché in Odemira sollte es eine Möglichkeit geben. Wir fuhren deshalb die ca 18 km zunächst auf der CM 1124, dann auf der EN 393, nahmen einige kleine Serpentinen und in der Tat, der Supermarché hielt das Versprechen (37°35’58,7″N 8°37’51,4″W).

Gut ausgestattet steuerten wir als nächstes Ziel den Leuchtturm Carbo Sardão an. Ca 15 km, zunächst auf der EN 393 retour und dann weiter auf der CM 1124, vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen, Rinder- und Schafherden und modernen Bewässerungsanlagen erreichten wir die Steilküste.

Wir fanden ein feines Plätzchen für die Nacht (37°36’2,8″N 8°49’1,9″W) und waren von der wirklich beeindruckenden Steilküste mit den vielen Zerklüftungen und Abbrüchen total begeistert.

Die Größe des Leuchtturms lässt die Höhe der Steilküste (über 60 m) erahnen

Dienstag, 25.2.2020

Der Morgen nach einer stürmischen Nacht begann mit einer Wanderung entlang des Strandwanderweges der Küste – und ja, wir sahen sie! Die Störche, die wohl einzigartig in Europa, auf den Klippen der Steilküste ihre Nester bauen und dort auch brüten. Aber zur jetzigen Zeit war eher noch das Balzen angesagt. Welche Faszination! Was treibt die Tiere an, statt auf Strommasten im Landesinneren auf den den steilen Klippen der Felsenküste ihre Nester zu bauen, dem Wind und der Gischt ausgesetzt?

So – ganz nebenbei – fanden sich am Weg auch noch wilde Fresien, der Duft verriet sie!

Das im Unterholz der Zistrosen leuchtende Blau – das uns sehr an das leuchtende Blau der Enzianblüten in den Alpen erinnerte – entpuppte sich als die Blüten der „blauroten Steinsame“.

Uns trieb es heute weiter gen Südwesten- über die ER 268 fassten wir zunächst Vila do Bispo als Ziel ins Auge, dort gab es eine Möglichkeit, an einem ehemaligen öffentlichen Waschplatz, Frischwasser zu tanken.

Gedacht, getan. Im örtlichen Lidl erwarben wir noch Großgarnelen für die Vorspeise heute Abend und suchten dann einen Stellplatz direkt an der Steilküste auf (37°6’15,8″N 8°56’16,7″W)

Obwohl der Blick phantastisch war, überzeugte uns der stark böige Wind direkt aus Norden, hier nicht zu nächtigen.

Zumal ca 2 km zurück in das Landesinnere sich ein prima Parkplatz mit Bäumen und etwas windgeschützter für die Übernachtung anbot.

Mittwoch, 26.2.2020

Gestern schrieb ich noch „etwas windgeschützter“- was bestimmt richtig war, obwohl der Wind, mit ca 3-4 Beaufort komplett aus Norden kommend, in der letzten Nacht doch die diversen Geräusche gemacht hatte…

Bei der heutigen Morgenrunde mit Goya trafen wir überrascht auf eine Herde von Rindern (inklusive der Bullen) und Schafen, alle mit ihren Jungtieren unterwegs. Und gut sichtbar: 3 Hütehunde! Erst dachten wir, wir müssten mit Goya sicherheitshalber umkehren, aber dann entdeckten wir den Schäfer. Mit Händen und Füßen verständigten wir uns mit ihm, er rief sein Hunde zu sich, und wir konnten nicht nur passieren sondern auch das friedliche Bild genießen.

Wir hatten einen neuen follower

Nach den Feldern mit Zistrosen und eher karger Landschaft überraschte uns auf der Runde plötzliche die waldige Gegend.

Wie reizvoll die Gegend hier ist: Schroff abfallende Steilküste, karge Steinwüsten und geschlossene Pinienwälder – und alles im Umkreis von ca 5 km.

Bei strahlendem Sonnenschein legten wir die ca 18 km bis zu dem Leuchtturm am südwestlichsten Zipfel Portugals und dem kontinentalen Europa überhaupt – dem Cabo de São Vicente – (37°1’25,0″N8°59’42,1″W) zurück.

Die Legende besagt, dass im 4. Jh ein führerloses Schiff mit dem Leichnam des Heiligen Sankt Vinzenz, der in Valencia den Märtyrertod gestorben sein soll, auf das Riff aufgelaufen sei. Zwei Raben sollen ab diesem Zeitpunkt die Reliquie bewacht haben, bis sie 1173 in Lissabon eingetroffen sei. Der Name des Ortes erklärt sich damit.

Wir konnten sehr gut direkt vor dem Leuchtturm parken und uns von der Technik (eine 3000 Watt-Lampe, um die drei Fresnel-Linsen – aus hunderten von Glasprismen zusammengesetzt – kreiseln), beeindrucken lassen. Durch die Lichtbündelung ist es möglich die Lichtsignale bis zu 50 km über das Meer zu schicken. Ein sehr kleines aber feines Museum vermittelte die Geschichte dieses Ortes (leider war die Führung durch den Leuchtturm selbst nicht möglich, er wird gerade renoviert).

gut 60 m über dem Meeresspiegel

Wie auf den Hinweisschildern angekündigt konnten wir Albatrosse beobachten. Nach einer Kaffee- und Zitronentartepause machten wir auf dem Rückweg noch ein Stopp bei der Forte de Santo Antonio de Belize. Leider war die Anlage geschlossen, aber dank Wikipedia erfuhren wir, dass die Anlage Manuel I und seinem Nachfolger Johann II zugeordnet wird (also 1495 – 1557). Wie an so vielen Orte fanden wir auch hier den Hinweis auf das verheerende Erdbeben von 1755, das auch zu einer Zerstörung geführt haben soll. Der Wiederaufbau erfolgte im Rahmen der Feier zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer. Trotzdem leider gesperrt. Warum? Wegen Einsturzgefahr! Aber ich konnte auf einem sehr steilen Stufenweg die Steilküste herabklettern. Hatte auch was!

Uns trieb es heute weiter, die N 125 gen Osten. Zunächst stand Lagos auf der Agenda. Wir hatten den Hinweis erhalten, dass man dort an der BP -Tankstelle (37°7’11,2″N8°40’22,5″W) die eigenen Gasflaschen wieder auffüllen lassen könne. Da eine von unseren beiden leer war, war klar, dass wir die Tanke ansteuerten. Und in der Tat: Die Befüllung der Flasche war überhaupt kein Problem.

Nachdem wir den im WoMo Führer für die Besichtigung von Lagos vorgeschlagenen Stellplatz passierten und die ca 200 – 300 WoMo’s dort registrierten, war klar, dass wir diese Stadt links liegen ließen.

Ein Wort zur Algarve und ihrem Namen: „Al-Gharb“ – der Westen, nannten die Araber den westlichsten Teil ihrer europäischen Besitzungen. Wer sich heute also darum streitet, ob es DIE oder DAS Algarve heißt, sollte sich auf den arabischen Namen besinnen, der Artikel steckt also quasi im Namen schon drin.

Nachdem wir so erfolgreich die Gasvorräte auffüllen konnten steuerten wir einen CP an, Voraussetzung: Er sollte über Wachmaschinen verfügen. In Alvor wurden wir fündig (37°8’6,1″N8°35’17,3″W). Das kleine Städtchen direkt am Liberia da Torre gelegen werden wir morgen entdecken.

Donnerstag, 27.2.2020 und ‚Freitag 28.2.2020

Der CP ist spannend, im oberen Teil stehen die WoMo’s dicht an dicht auf markierten Arealen, und in dem etwas mehr im Tal gelegen konnte dann jede/r den Platz unter Bäumen suchen, wie es möglich war. Das passte schon besser zu uns. Der Platz selbst tip top sauber! Zu empfehlen.

Zunächst stand heute große Wäsche auf dem Programm (deshalb hatten wir den CP ja ). Dann machten wir uns auf in das Städtchen. Ja, wir waren an der Algarve angekommen, in dem alten dörflichen Stadtteil fanden wir ein Restaurant und eine Bar neben dem/der nächsten. Karaokeangebote eingeschlossen. Die vielen Souvenirläden nicht zu vergessen. Trotzdem, zur jetzigen Jahreszeit war es immer noch angenehm leer. Die Touristen bestanden zu 95 % aus überwinternden Rentnern aus allen sprachlichen Regionen Europas. Die Stadt hatte sich offensichtlich auf diesen Kundenkreis eingerichtet, überall fand man behindertenfreundliche Angebote. In der Tat trafen wir auf einige Menschen, die sich trotz Krücken nicht von einer Strandwanderung abhalten ließen. Großartig. Die Holzplankenwege ermöglichten einen unkomplizierten Zugang zum Strand.

Wir machten einen Rundgang durch den alten Hafen, der geschützt hinter einem Lagunengewässer liegt, entdeckten Muschelzuchten und gingen dann natürlich auch an den Strand. Goya war begeistert, zumal der Wellengang nur so hoch war, dass er endlich wieder schwimmen konnte.

Der beginn der klassischen Algarve-Küste

Nach einer ausgedehnten Wanderung gönnten wir uns in einem Strandrestaurant nicht nur einen feinen Portugieser sondern auch die dazugehörige Fischplatte:)

Auch hier war der Strand super sauber, kein Plastik, kein sonstiger Müll! Und dann entdeckten wir dieses Schild – was für eine hervorragende Idee!

Am Freitag haben wir den CP dann nach dem Frühstück verlassen und sind auf den Stellplatz direkt am Meer gewechselt. (Kosten für den CP 32 € für 2 Übernachtungen inkl. Strom, da kann „man nicht meckern“)

Heute war Badetag angesagt – zumindest für Goya und mich. Der alte Hunde war gar nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen… Es ist so wunderbar, wie toll er sich erholt hat!

Eine Laufrunde in der Abendsonne um die Lagune rundete den heutigen Tag ab.

Samstag, 29.2.2020

Heute ist der Wendepunkt gekommen, ein letztes Frühstück an der Küste der Algarve und dann wendeten wir die Nase des WoMo’s Richtung Norden. Nicht ohne zuvor den Ort Porches aufzusuchen. Passend zu dem Wendepunkt unserer Tour zeigte sich der Himmel bewölkt. Porches, der Ort, in dem die Keramikwerkstätten angesiedelt sind. Der kleine Ort selbst sehr sauber, voller gepflegter Blumenrabatten, aber leider war die kleine Kirche Igreja Matriz de Porches geschlossen.

In der Pottery des Künstlers  Olawria Pequena wurden wir für unsere Erinnerung fündigJ. Gleich nebenan wirkte ein Künstler, der ausschließlich mit Eisen arbeitet. Aber wie….!


der Raum der kreativen Ideen und deren Umsetzung

Natürlich Gabe es in den Töpfereien auch viele Dinge für die im Sommer sicher zahlreich „einfallenden“ Touristen, da durfte der Hahn Portugals natürlich nicht fehlen:)

Danach fuhren wir ein kleines Stück der N 125 nach Westen zurück um dann auf die

EN 124 Richtung Silves abzubiegen. Mittlerweile sendete der Himmel feinen „irischen“ Nieselregen. Für die Stadterkundung waren tatsächlich die Regensachen gefragt.

Silves gilt als die älteste Stadt der Algarve. Bereits im 4. Jh v. Chr. soll sie unter dem Namen Cilpes von den Phöniziern und den Karthagern besiedelt gewesen sein. Unter den Römern gewann die am Arade liegende Stadt an Bedeutung. Unter der Herrschaft der Mauren von 713 bis 1031 hieß die Stadt Xelb. Dreimal wurde sie durch christliche Heere erobert bis sie dann 1242/1246 endgültig an Portugal fiel.

Aus dem 9.bis 12. Jh stammt das über der Stadt thronende, aus rotem Backstein gebaute Castelo dos Mouros, das ca 12.000 qm einnimmt. Durch die rund 60 Zisternen des Castells wurde die Stadt mit Wasser versorgt, die eine sehr wechselvolle Geschichte hat. Nachlesen lohnt sich.

Unser Ziel war es, das Kreuz von Portugal anzuschauen: Ein drei Meter hohes Kreuz aus hellem Sandstein mit manuelinischen Motiven. Spannend: Auf der einen Seite des Kreuzes ist Christus dargestellt, auf der anderen Seite die Pietà (die Schmerzensmutter Maria). Leider wird es derzeit restauriert und ist deshalb komplett eingerüstet. Schade. Bleibt es ein Ziel für eine weitere, zukünftige Tour.

Die Blüten der Magnolienbäume am Marktplatz entschädigten uns etwas.

Vorbei an Orangen- und Zitronenplantagen führte uns der weitere Weg über die EN 266 in die höheren Regionen der Serra de Monchique. Der Ribeira de Boina begleitete uns westlich der Straße. Und dann sahen wir sie wieder –im wahrsten Sinne des Wortes – Unmengen von Störchen. Wirklich,  jeder Olivenbaum einer Plantage wurde von einem Nest fast erdrückt. Wir waren begeistert. 

So ganz nebenbei entdeckten wir auf einer Wiese auch die ersten blühenden Iris.

Vorbei an der Therme Caldas de Monchique fanden wir in Monchique selbst einen feinen Platz für die Nacht.

Sonntag, 1.3.2020

Eine leichte Schlechtwetterfront begleitete uns an diesem Tag, Wolken, zwischendurch eine leichter Nieselregenschauer, aber  auch Sonnenschein. Nicht das schlechteste Wetter, um einige Kilometer weiter nördlich zu fahren.

Aber zunächst stand Monchique und die Suche nach dem Medronho, ein aus den Früchten des Erdbeerbaumes gewonnener Brand, auf dem Programm. Ursprünglich nur von den Bergbauern der Gegend der nördlichen Algarve schwarz gebrannt (sein Ursprung soll auf das XVI. Jahrhundert zurückgehen). Der Erdbeerbaum (auch Hagapfel, Landbeere, Meer-bzw. Sandbeere) gehört zu der Familie der Heidekrautgewächse, seine Früchte werden zu Konfitüre und eben durch Destillation auch zu Schnaps verarbeitet. Heute ist die Destillation legal. Die Bauern haben sich zusammengeschlossen und betreiben die Vermarktung gemeinsam.

Bevor wir das Geschäft aufsuchten, konnten wir auf dem kleinen Sonntagsmarkt noch Obst einkaufen und den lebenden portugiesischen Hahn und seinen Besitzer, einen seit 15 Jahren in Portugal lebendem Altenburger, bestaunen.

Auf dem Weg zum Medronho-Geschäft bewunderten wir noch die Arbeiten des örtlichen Keramikkünstlers und die Nachbildung einer traditionellen Wassermühle. Gedreht wurde diese früher von Eseln.

Auch Monchique ist als kleiner, unaufgeregter Ort sehr zu empfehlen. Goya genoss die volle Aufmerksamkeit. Welch ein Unterschied zu der touristischen Algarveküste.

Die Strecke führte uns dann weiter in das Bergland hinein. Unterwegs konnten wir in dem Dorf Alferce die Entsorgung durchführen. Offensichtlich  von der EU gefördert, hat das Dorf eine vorbildliche V+E Station errichtet, perfekt ausgeschildert und wirklich tip top sauber.

Über die EN 267 erreichten wir auf der Höhe von São Marcos da Serra die IC 1, um von Castro Verde aus den Miradouro do Pulo do Lobo zu erreichen. Die Landschaft wechselte von den bewaldeten Bergen der nördlichen Algarve zu den Weiten des Baixo Alentejo. Schaf- und Rinderherden und Dörfer, die kilometerweit auseinander liegen.

Ab Mertola war die Strecke eigentlich eher 1 1/5 spurig, aber da es fast keinen Verkehr gab, war dieses kein Problem. Bei dem Pulo do Lobo handelt es sich um einen Wasserfall. Der Guadiana hat sich tief in das aufgefaltete Gestein eingefressen und bildet innerhalb des Nationalparks ein kleines Highlight. Zu dieser Jahreszeit blühte überall der gelbe Ginster.

Wir fanden einen hervorragenden Schlafplatz und genossen noch die Sicht über die gelben Lupinenwiesen in den Sonnenuntergang 37°48’17,3″N 7°38’21,3″W)

Montag, 2.3.2020

Als erstes Ziel hatten wir uns  heute Serpa vorgenommen. Unterwegs wurden wir von Schafen begrüßt. Sie verhielten sich ein wenig wie „Wir sind das Volk“…kaum hatten wir das WoMo an der Weide angehalten kamen sie alle neugierig angerannt. 

Wir machten in Mértola einen kurzen Halt, um einen Blick auf diese kleine, reizvolle Stadt zu werfen. Die Besonderheit: Die Moschee, die nur durch den Anbau eines rechteckigen Glockenturms zu einer christlichen Kirche umgewidmet wurde.

Die Route führte durch eine ruhige Landschaft, Weidewirtschaft überwog. Serpa (im südlichen Alentejo gelegen) gilt als Hauptstadt des Cante Alentejano, seit 2014 als Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt und für ihre Altstadt bekannt. Diese ist komplett von der alten Stadtmauer umgeben. Über dem Stadttor  porta de Beja verläuft über der Stadtmauer ein Aquädukt, mit dessen Hilfe die Bewohner der Burg mit Wasser versorgt wurden. Zwei Endlosschleifen aus Tauen, an denen Tonkrüge hängen, hievten das Brunnenwasser auf die Höhe des Aquädukts. Zwei hölzerne Getrieberäder sorgten für den Antrieb, dessen Kraft wohl von Eseln bzw. Gefangenen gestemmt wurden. 

Bemerkenswert die Höhe der kleinen Häuser…Decke weißen dürfte hier kein Problem sein.

Auch hier gab es wieder Zeugnisse der  Mauren, die  711 die Stadt eingenommen hatten. Zwischen 1232 und 1234 wurde die Stadt dann wohl christlich. Die Stadtrechte erhielt Serpa 1512 durch Manuel I. 

Das archäologische Museum war leider geschlossen; überhaupt machte die  Altstadt einen kompletten verschlafenen Eindruck. Es ist überhaupt keine Saison und außerdem: Man sollte eine Stadtbesichtigung nicht in der Mittagszeit planen.

Und dann hatte es uns erwischt, der Wunsch nach dem Porco de pata negra (portugiesisch für Schwarzklauenschwein). Oft wird dieser Schinken auch als Porco de raça alentejana (Alentejo-Rasse-Schwein) bezeichnet. Er ist nur dann echt, wenn er aus Barrancos (direkt an der spanischen Grenze gelegen) kommt, und dort richtig und mindestens 24 Monate gereift ist.

Unser Wunsch war uns quasi Befehl, d.h. wir schickten das WoMo gen Osten , fuhren die ca 70 km über total leere Straßen in das kleine Dorf, nur ca 2 km von der spanischen Grenze entfernt.

Blick nach Spanien

Im lokalen Mercado wurden wir fündig:)

Im Restaurante A Esquina bekamen wir, allerdings erst ab 19.30, ein sehr geschmackvolles Abendessen (als Vorspeise natürlich den wirklich hervorragenden Pata negra).

Nach dem leckeren Abendessen inklusive Wein stand fest, wir übernachteten am Rand des Ortes.

Dienstag, 3.3.2020

Voll guter Erinnerung an das gute Abendessen verließen wir heute morgen Barrancos und steuerten das nächste Ziel, den Riesenstausee Albufeira de Alqueva an. An der Strecke, die von Stoppellavendelfeldern gesäumt  war,  

konnten wir die Schinkenlieferanten bestaunen. Sie ernähren sich von den Früchten der Steineichen, waren aber unserem harten Brot  nicht abgeneigt. 

Die Landschaft, durch die die EN 386 und ab dem Abzweig in Amareleja  die EN 385 führte, war durch Weideflächen für Schafe und  Rinder und vereinzelt Ziegengeprägt. Weite, unendliche Flächen und die einzeln stehenden Steineichen bieten den Tieren wirklich eine artgerechte Haltung. Klar, dass alle Rinder hier ihre prächtigen Hörner tragen.

Wir waren von der Tour durch die nördliche Algarve, weiter durch die Region des  Baixo Alentejo hin zum Gebiet des Alto Alentejo und der Einsamkeit begeistert. Die Orte liegen mindestens 20 km auseinander. Tourismus? Eher Null. WoMo’s sahen wir  erst in Monsaraz wieder. 

Die Landschaft war nur durch die Zufahrten zu den einsam liegenden Gutshäusern durchbrochen. Nachvollziehbar, dass die reizvolle Landschaft aber auch zu den ärmsten Regionen Portugals zählt. Und trotzdem: Überall fielen die gepflegten Orte mit ihren weiß gekalkten Häusern und die Sauberkeit auf! Kein Müll an den Straßenrändern, selbst an den Stellplätzen der Müllentsorgungsbehälter (selbstverständlich besteht das Angebot zum Sortieren) liegt kein Müll herum…

Mit Erreichen des Stausees hatte uns dann leider auch das vorhergesagte Nieselregenwetter erwischt. Im Ort Monsaraz (dessen Besiedelung wohl auf die Bronzezeit zurück reicht – davon zeugen mehrere megalithische Monumente – machten wir auf den terrassenförmig angelegten Parkplatz Station und harrten der Wettervorhersage (ab 15.00 Uhr sollte es nicht mehr regnen).

Und richtig, bei dem Spaziergang durch den kleinen, von der komplett erhaltenen Stadtmauer umgebenen Ortskern, klarte es auf. Malerisch, die vielen alten, historischen Gebäude. Obwohl heute auf den Tourismus ausgerichtet, konnten wir uns dem Charme nicht entziehen.

Blick von der Burg

Als Übernachtungsplatz zogen  wir das Ufer des Stausees vor. Goya hatte wie immer seine Freude beim „Stöcke aus dem Wasser retten“ und wir genossen die Sonne

und die totale Ruhe. 

Mittwoch, 4.3.2020 und Donnerstag 5.3.2020

Wir erreichten gegen späten Nachmittag den  am Rio Mondego gelegenen Stellplatz in Coimbra – die Fahrt über ca 280 km hatte  uns weiterhin durch reizvolle Landschaften geführt, beeindruckend, die blühenden Wiesen unter den Steineichen. 

Wir passierten viele Orte, die fast alle über eine große,  auf der höchsten Stelle des Ortes gelegenen, Burganlage aus der Templerzeit verfügen. Irgendwie ein wenig wie in der Toskana…

Coimbras Ursprünge liegen auch bereits in der Keltenzeit. Von den Römern wurde die Stadt unter den Namen Aleminium gegründet, und war wohl eine wichtige Station der Römerstraße von Olisipo (Lissabon – Lisboa) nach Bracara Augusta (Braga). In der gut erhaltenen Altstadt findet man noch Zeugnisse aus dieser Epoche.

Aber wirklich bekannt ist Coimbra wegen seiner historischen Universität und ihrer  barocken Bibliothek, die Biblioteca Joanina .

Und natürlich dem Fado (der 2011 in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde). Dieser ist vor allem in Lissabon, Porto und eben Coimbra beheimatet.

Ursprünglich hatte sich diese Musikrichtung wohl in den Armenvierteln Lissabons entwickelt, im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Fado Coimbra, Balladen, die von der Stadt, dem Studentenleben und der Liebe handeln. (Daneben gibt es heute auch die konzertante Form des Fado, mit festem Programm und professionellen Künstlern).

Wegen des Fado hatten wir den Weg nach Coimbra gewählt.

Gegen Abend machten wir uns daher auf den Weg, wechselten die Flussseite (kamen noch in einen Regenguss) und erklommen die Straßen der Altstadt. Coimbra bei Nacht hat ihren ganz eigenen Reiz.

Fußgängerbrücke über den Rio Mondego und blick auf die Universität
kein Geschäft für Schokolade sondern für den Verkauf von Sardinenkonserven!!

Natürlich gibt es auch hier reichlich touristische Angebote und viele Restaurants. Aber eben auch das „Fado ao Centro“ – jeden Abend gibt es dort von ständig wechselnden Künstlern ein kleines Konzert. Immer um 18.00 beginnend. Klar, dass wir zu spät dran waren.

Also suchten wir die Alternative. Suchten…im wahrsten Sinne des Wortes: Map out kannte die Baustellen der Gehwege und die damit verbundenen Sperren nicht und so dauerte unser Anmarsch etwas länger, um das „à Capella“ zu finden.

Wie der Name schon sagt, ist dieses Casa de Fado in einer alten Kapelle aus dem 14. Jahrhundert untergebracht, unter einer Glasplatte ist der historische Fußboden noch zu sehen. Verortet im jüdischen Viertel. Ein wirklich reizvoller Ort, an dem die Küche auch ein vorzügliches Menü zubereitete. Allerdings, wir waren die einzigen Gäste. War schon ein seltsames Gefühl. Aber: Wir bekamen unser ganz privates  live Konzert. Und das war einfach nur großartig, zumal wir nach dem Konzert auch noch die Gelegenheit hatten, uns mit den Künstlern zu unterhalten.

portugiesische 12-seitige Gitarre

Heute ging es dann die ca 50 km zurück zur  Küste. Windstärke 5, streng aus Westen kommend, sorgte dafür, dass sich die Wolken nicht lange zusammenballen konnten und der Sonnenschein wieder die Oberhand gewann.

Goya war mehr als hundeglücklich, wieder am Strand sein zu können. Wir werden jetzt hier 3 Tage einfach nur die Seele baumeln lassen und die vielen Eindrücke, die wir bisher schon gewonnen haben, Revue passieren lassen und ein wenig die „Maus Frederik“ spielen (Bilder sammeln und für später konservieren).

Sonnenuntergangsbild einmal anders.

Sonntag, 8.3.2020

Zwei herrliche Tagen mit Faulenzen, Lesen, Strandwanderungen, Laufrunden und ordentlich frischen aber kühlen Nordwind liegen hinter uns. Wir hatten das WoMo geschickt geparkt, sodass  wir im Windschatten die Sonne voll genießen konnten.  Morgens, durch das Hupen des Brötchenlieferanten geweckt, der sogar Herzchenbrötchen hatte, konnten wir draußen im Sonnenschein frühstücken. 

Das  kleine  Örtchen Costa de Lavos, das neben dem prima WoMo Stellplatz und  dem kilometerlangen Strand eher ein wenig verschlafen wirkt, hat wirklich sonst nicht viel zu bieten. Aber unbedingt hervorzuheben ist das kleine Lokal Xavega da costa marisqueira.

Die Cataplana de mariscos war ausgezeichnet!

Auch heute hatten wir voller Optimismus den Frühstücktisch draußen gedeckt. Die Vorhersage hatte einen weiteren Tag voller Sonnenschein prognostiziert. Wir staunten nicht schlecht, als der Himmel zuzog und die Temperaturen trotz nur noch Windstärke 1 15° anzeigten. Aber immer frei nach dem Motto „Nur die Harten kommen in den Garten“ zogen wir das Frühstück durch.  

Ein Check der Wetter App zeigte, dass tatsächlich für heute Regen an der Küste angezeigt war, dafür in den Bergen aber wechselhaftes Wetter und vor allem für morgen 9 Stunden Sonne.

Gesehen – Entschieden.

Eine prima Morgenrunde mit Goya am Strand, ein letzter Blick auf die herrliche, nun recht ruhige Brandung, mit schönen lang gestreckten Wellen, und dann nahmen wir das nächste Ziel ins Visier.

Von Babsi (der Deutschen die wir gefühlt vor Wochen mit ihrem Hunde kennengelernt hatten) hatten wir einen Tipp für die Serra  Estrela (dem höchsten Gebirgszug in Portugal, der höchste Berg erreicht immerhin 1993 m) bekommen.  Dem wollten wir folgen.

Wir umfuhren Coimbra und dann ging es auch schon in die Berge.

Bedrückend zu sehen, wie hier die früheren Waldbrände gewütet hatten. Ganz Berghänge sind kahl und baumlos. Die Trostlosigkeit der  schwarz  verbrannten Leichen der Eukalyptus Bäumen wurde von weiß blühenden Ginster  abgemindert.

Und überall konnten wir auch die Mühen der Aufforstungsarbeiten sehen. 

Gute 50 Kilometer Kurven auf der EN 230– Das WoMo musste zeigen, was es kann. Und es konnte. Hinter dem Pass und dem Restaurant Pedras Lavradas (unterhalb des Fonte Espinho auf ca 850 m Höhe) gab es dann wieder blauen  Himmel.

Nach insgesamt ca 160 km suchten wir den Stellplatz in Unhais da Serra auf (ca 600 m hoch gelegen) – 40°15’21,4“N 7°37’25“W

Montag, 9.3.2020

Strahlender Sonnenschein, glasklare Luft nach einer Nacht mit ca 4° und herrliche Fernsicht – ideal, um die Tour Richtung Norden fortzusetzen. Nach ca weiteren 16 km enger Kurvenfahrt erreichten wir kurz hinter Covilhã die EN 18. Überall sahen wir die Zeugnisse des Frühlings, Bäume,  die mit ihren hellen Grün der frischen Blätter leuchteten und Felder voller blühender Obstbäume. Das lila und rosa überwog (Pfirsich und Mandelbäume).

Hinter Guardo erreichten wir die IP 2, die uns zügig zum Abzweig kurz vor Vila Nova de Foz Cõa führte. Wir benötigten noch ca 9 km auf der EN 222 – kurvenreich aber mit phantastischen Blicken auf die Terrassen der Weinberge und Olivenplantagen.

Welch ein Aufwand, hier in dieser bergigen Region immer wieder die Terrassen und natürlich auch die Weinstöcke zu pflegen. Jetzt findet gerade der Rückschnitt der Reben statt. Auch die Olivenbäume werden großzügig zurückgeschnitten.

Hier an dieser Stelle, nach gut 2500 km kreuz und quer durch Portugal, müssen wir einfach erneut unserer Begeisterung über das Reisen mit einem WoMo Ausdruck verleihen. Portugal war ja für uns ein Land, dass wir vor dieser Reise überhaupt noch nicht kannten. Und gerade durch das Herumreisen und vor allem die Fahrten in das Inland haben wir einen so tollen Eindruck von diesem herrlichen Land erhalten. Und es hat so viel, weg von den üblichen, touristisch bekannten Orten, zu bieten,

Gesteinsformationen, die uns sehr an Sardinien erinnerten.

In Freixo de Numão war der Stellplatz  41°3’36,4“ N 7°13’16,8“W unser Tagesziel. Und dort klappte auch das Treffen mit Angelika und Fritz aus Berlin. Schon verrückt, sich mitten in der nördlichen Bergregion Portugals zu treffen. Aber die heutigen Medien machen es möglich.

Die Sonne meinte es weiter gut mit uns. So war der Nachmittag ausgefüllt mit einer großen Hunderunde (Feo und Goya verstanden sich großartig). Die Hunde der Bauern, die ihre Weinberge bestellten, waren zwar äußerst aufmerksam, stellten aber kein Problem dar.

Hinweis auf Jagdreviere

Zurück im Dorf wurden wir „angemessen begrüßt“.

Bei dem Bauern, der die Stellplatzgebühr von 5 € kassierte, bevorrateten wir uns mit weißem und roten Portwein und Honig (mit ein Grund, warum wir diesen Platz aufgesucht hatten), – ein ausdrückliche Dank geht hier an Babsi, von der wie diesen tollen Tipp hatten.

Dienstag, 10.3.2020

Bevor wir uns von Fritz und Angelika verabschiedeten, schauten wir fasziniert auf eine Linie am Boden, die sich fortbewegte.

Klar ist jetzt auch, dass der Prozessionsspinner seinen Namen zu recht trägt. Eine Raupe hängt mit Körperkontakt an der vorderen. Die Frage, wie sich der Anführer oder die Anführerin(?) für diese Aufgabe qualifiziert, mussten wir unbeantwortet lassen.

Dann trennten sich wieder unsere Wege, Fritz und Angelika werden weiter Portugal erkunden und wir orientierten uns weiter Richtung Heimweg.

Es ist nicht zu übersehen, unser Rückweg hat eindeutig begonnen.

Für den Übertritt nach Spanien haben wir uns die Route am Douro entlang ausgesucht. Konkret hieß das, zurück zur IP 2, weiter nach ca 24 km führte uns der Abzweig auf die IC 5. Wir konnten uns zu dieser Route nur gratulieren. Die Straße gut ausgebaut , quasi neu und vollkommen leer. Dafür mit herrlichen Ausblicken auf den Douro (den man ja üblicherweise mit Porto in Verbindung bringt), den wir immer wieder kreuzten.

Schließlich noch ca 7 km auf der EN 221 und schon waren wir in Mirando do Douro. Der Douro bildet hier den Grenzfluss zwischen Portugal und Spanien.

Blick nach Spanien

Wir bewunderten noch einmal die Landschaft und die immer wieder beeindruckende Statik einer Staumauer.

Schließlich fuhren wir die single road über die Staumauer (eine Ampel stellte sicher, dass es keine unangenehme Berührungen mit dem Gegenverkehr gab ) und waren in Spanien. Schon spannend. Die Grenzlinie geht mitten durch den Fluss. Die Turbinen und das Kraftwerk stehen ausschließlich auf portugiesischer Seite…

Unseren ursprünglichen Plan, am Embalse de Almendra Station für die nächste Nacht zu machen, verwarfen wir. Vielmehr reizte es uns (nach Sichtung der Wetterprognose die Rückreise über die Zentral – Pyrenäen  zu wählen).

Natürlich gab es nette Zwischenstopps, für Goya zum Schnüffeln und für uns, Kaffe und Sonne genießen und die Route festlegen.

Dementspechend stand heute „Kilometer fressen“ an. Wir schafften es bis nach Logroño (gute 500 km). Dazu benötigten wir nicht nur gute und freie Straßen sondern auch…

Alle, die mich kennen, wissen dieses Bild einzuordnen:):)

Mittwoch, 11.3.2020

Das Ziel,  das kleine Städtchen Ainsa klar vor Augen „rissen“ wir die nächsten 280 km „runter“ und konnten mittags bei strahlendem Sonnenschein das WoMo auf dem Parkplatz an der Burg abstellen. Ainsa’s Häuser in der Altstadt stammen aus dem 14. bzw. 15 Jahrhundert. Die Steinbauten weisen bis auf Dachbalken keinerlei Fachwerk oder sonstige Holzkonstruktionen auf. 

Aber bevor wir uns abends auf den Weg zum Restaurant machten, stand eine  Wanderung auf dem Programm. Der Blick auf den verschneiten Gipfel des Monte Perdido und die Gebirgsketten erfreute uns mindestens so, wie die blühenden Veilchen. 

Von einer Wiese mit nur 10 cm großen Narzissen (Osterglocken) ganz zu schweigen.

Eine kleine Rarität konnten wir auch noch entdecken, den gewöhnlichen Spinnen-Ragwurz, eine zu den Orchideengewächsen zählendes Pflanze.

Und dann konnten wir die Armada der Bartgeier  sehen, wie sie zurück in Gebirgskette flogen. Sie gehören zu den Größten Geiern, die es in Europa gibt, mit einer Flügelspannweite von über 3 m. Ernähren sie sich fast ausschließlich von Knochen der Schafe, waren sie durch die Umstellung der Weidetierhaltung auf Rinder fast vom Aussterben bedroht. Majestätisch, wie sie die Thermik nutzen und ohne einen Flügelschlag auf über 3000 m Höhe aufsteigen.

Die Region um Ainsa ist für die Bartgeierpopulation bekannt. Lebten sie um 1900 noch in vielen Gebieten über die iberische Halbinsel verbreitet sind sie jetzt nur noch in dem Teil der Zentral- und östlichen Pyrenäen (Pyrenäen Orientale) zu beobachten.

Nach gut 2,5 Stunden bergauf und bergab hatten wir uns das Abendessen verdient. Im Restaurant Casa al Forso, Piaza Mayor 17 wurden wir mit einem Menü und Paella verwöhnt. Das Highlight war die Vorspeise; Kleine Kartoffelkroketten mit Trüffelcreme. Einfach vorzüglich.

Donnerstag,  12.3.2020

Vormittags „begutachteten“ wir noch die Altstadt um dann in Richtung Bielsa weiterzufahren. Dort machten wir eine wunderschöne Wanderung am Embalse de Pineta (wieder ein Stausee) .

Ja, und wir müssen es hier auch einmal schreiben: Die Situation um die Coronavirus Krise treibt auch uns so langsam um. Obwohl unser WoMo ja quasi eine Petri Schale ist…

Aber das Thema können wir nicht mehr ausblenden.

Mit einem Blick auf die herrliche Bergwelt der Pyrenäen und dem Wunsch, hier nochmals längere Zeit zu verbringen ( gern erinnerten wir uns an unsere herrlichen Wandertouren im Val de Ordesa zurück) machten wir uns auf den Weg. Nicht ohne nochmals kurz vor der Grenze einzukaufen…:)

Gegen 18.30 erreichten wir durch den Tunnel Bouche nord Aragnouet Bielsa Frankreich in 1821 m Höhe.  Und staunten nicht schlecht. Totaler Nebel und Schnee. Goya genoss ihn total. Da wir von einer früheren Reise die Passstraße  auf der französischen Seite kennen entschlossen wir uns, die Nacht auf dem Parkplatz gleich nach dem Tunnel zu verbringen. 

Freitag, 13.3.3020

Letzte Nacht gab es Gewitter und Regen bei Temperaturen von ca 4°, aber heute morgen klarte dafür der Himmel auf. Wir setzten unsere Fahrt Richtung Toulouse und damit weiter gegen Heimat fort.

Nach wirklich herrlichen, beeindruckenden Wochen geht es nun Richtung Deutschland. Fest steht für uns, wir werden dieses herrliche Land Portugal sicher nicht das letzte mal besucht haben. Wir sind voller schöner Erlebnisse, freuen uns aber auch auf die Familie und Freunde zu Hause und schauen einmal, wie es mit der Krisenbewältigung weiter geht…

Wir verabschieden uns mit Albert Camus

Das Reisen führt uns zurück

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